Kronsforde, 2. Oktober 2013 Auf Einladung der Initiative für Lübecks ländlichen Raum e. V. hat eine Ortsbegehung der Ortsmitte in Kronsforde mit Lübecks Stadtbildpfleger Achim Körber stattgefunden. Interessierte Bürger waren herzlich eingeladen.
Anlass der Ortsbegehung sind konkrete Überlegungen zur Umgestaltung des Containerstellplatzes an der Kronsforder Hauptstraße und Überlegungen zur Aufwertung des Dorfangers anlässlich der geplanten Umgestaltung der Bushaltestelle.
„Was die Bürger hier in Kronsforde anstoßen ist sehr lobenswert“ erklärt Körber. „Stellflächen für Container stören vielerorts das Ortsbild. Durch wenige Maßnahmen können wesentliche Verbesserungen erreicht werden.“
Körber erzählte den interessierten Einwohnern worauf es bei der Ortsgestaltung ankommt. Die örtlichen Besonderheiten begründen die Maßnahmen: Grünzäsuren, typische Gehölze, vorhandene Materialien, bauliche Elemente, Funktionen. Zunächst ist die Analyse des Ortes wichtig. Daraus lassen sich Entscheidungen ableiten. Für den Containeraufstellplatz an der Kronsforder Hauptstraße bedeutet dies die Einfassung mit einer standortheimischen Hecke. Körber plädiert hier einer Rotbuchenhecke gegenüber immergrünen Thuja den Vorzug zu geben. „Dieses Element findet sich an vielen Stellen in Kronsforde und ist mit dem jahreszeitlichen Wechselspiel der Farben und dem ganzjährigen dichten Laubbesatz eine gute Wahl.“
„Die Ergänzung der Betonfläche sollte gestalterisch behutsam angegangen werden, um den städtischen Eindruck vollversiegelter Flächen nicht zu vermehren. Rasengittersteine oder Schotterrasen gewährleisten die Funktion, lassen aber eine grüne Fläche entstehen, die zu diesem dörflichen Platz passt.“
Auch der Dorfteich auf dem Dorfanger wurde in Augenschein genommen. Körber bestätigte die enormen Potentiale des Dorfangers für die Ortsgestaltung und für vielfältige dörfliche Funktionen. „Viele Details zeigen ein sehr individuelles Gesicht des Dorfes: Die Stellung der alten Bauernhäuser mit Ausrichtung auf den Dorfanger, die vorhandenen historischen Elemente, die traditionellen, landschaftstypischen Materialien. Diese Potentiale können durch behutsame Maßnahmen zur gestalterischen Aufwertung freigesetzt werden. Dazu können zum Beispiel die Wiedererlebbarkeit des Dorfteiches, eine räumliche Fassung der Grünfläche zur Hauptstraße und Flächengewinn durch Rücknahme von Verbuschungen gehören.“ Detlev Stolzenberg sieht die Aktivitäten der Initiative für Lübecks ländlichen Raum e. V. bestätigt: „Bei der aktuell geplanten Umgestaltung der Bushaltestelle sollte ein Gesamtkonzept entwickelt werden, das diese Potentiale berücksichtigt. Hier sehen wir eine große Chance zur Aufwertung des Ortes. Die Initiative bleibt am Ball und sucht weiterhin mit den zuständigen Dienststellen engen Kontakt, um dieses Projekt voran zu treiben.“