Am 27. Januar fand im Sportlerheim des Kronsforder Sprortvereins am Krummesser Baum eine Informationsveranstaltung über den geplanten Brückenneubau in Büssau statt. Die Kanalbrücke an der Schleuse in Büssau soll durch einen Neubau ersetzt werden. Die Baumaßnahme soll in diesem Jahr begonnen werden. Eingeladen hatte der Siedlerverein Büssau, die Freiwillige Feuerwehr Büssau sowie der gemeinnützige Stadtteilverein Initiative für Lübecks ländlichen Raum.
Es waren etwa 120 interessierte Anwohner erschienen, um von den drei Mitarbeitern des Wasserstraßen-Neubauamtes aus Magdeburg und einer Vertreterin des Wasser- und Schifffahrtsamtes aus erster Hand zu erfahren, was bezüglich des Bauvorhabens geplant wurde, welche Veränderungen zu erwarten sind und wie die beabsichtigte Verkehrsführung während der Bauzeit realisiert werden soll.
Zunächst beschrieb ein Mitarbeiter des Wasserstraßen-Neubauamtes anhand einer Präsentation die Konstruktion des vorhandenen Brückenbauwerkes und den vorhandene Baugrund, um schließlich auf die Planunterlagen der Erneuerung einzugehen. Der Baugrund enthält 6 bis 12m starke Torfschichten, die eine entsprechende Pfahlgründung für die Brückenfundamente voraussetzen. Diese sollen mit Bohrungen hergestellt werden. Die neue Brücke soll zudem eine 12m größere Spannweite sowie eine größere Fahrbahn- und Gehwegbreite erhalten. Die Rampensteigungen sollen dabei nicht stärker werden.
Organisatorisch ist vorgesehen, aufgrund der beengten räumlichen Verhältnisse, während der Bauzeit eine Vollsperrung der Brücke vorzunehmen. Baustoffe und anderes Material soll ausschließlich über die Schleusenstraße angeliefert, bzw. abgefahren werden. Eventuell wird auch der Wasserweg über den Kanal genutzt.
Für die Anwohner bedeutet dies, dass Umwege durch die Brückensperrung in Kauf genommen werden müssen. Ausgeglichen werden soll dies durch ein Shuttle-Service. Ein Kleinbus soll zu bestimmten Zeiten, für die Benutzer kostenfrei, Anwohner von einer Brückenseite über die Umleitungsstrecke auf die andere Brückenseite bzw. zu den Bushaltestellen bringen.
Für Autofahrer sollen die Straßen „Langjord“ und in Verlängerung „Milbreed“ für den Individualverkehr freigegeben werden. Hier sind zwei neu zu schaffende Haltebuchten unmittelbar in Kronsforde vorgesehen, um den erwarteten Verkehr reibungslos aufnehmen zu können.
Im Anschluss an den Vortrag wurden Fragen der Besucher beantwortet. Für die Baumaßnahme und die flankierenden Regelungen kristallisierten sich einige Schwerpunkte heraus:
- Die Straßenführung im Bereich der Brücken wird sich nicht wesentlich ändern. Die relativ enge Kurve zwischen den Brücken bleibt erhalten.
Aufgrund der größeren Ausdehnung der Brücke bei gleichen Raumangebot lässt befürchten, dass die Rampen unübersichtlich und steil werden. - Das häufige Befahren der Schleusenstraße mit den Baufahrzeugen sowie die Bauarbeiten selbst können zu Schäden an den anliegenden Gebäuden, sowie zu Lärmbelästigung der Anwohner führen.
- Die Freigabe der Umleitungsstrecke für den Individualverkehr birgt Gefahren für schwächere Verkehrsteilnehmer und Anwohner.
- Es wird bezweifelt, dass der geplante Shuttle-Service den Anforderungen genügt.
Die Sorgen der Anwohner konnte durch die Mitarbeiter des Wasserstraßen-Neubauamtes nur zum Teil gemindert werden. Zum einen sind Vorgehensweisen dem durchführenden Bauunternehmer, der zur Zeit noch nicht feststeht, überlassen, zum anderen ist das Wasserstraßen-Neubauamt nur für die unmittelbare Baustelle zuständig. Hier fehlten eindeutig Vertreter der Hansestadt Lübeck als Ansprechpartner für die zu treffenden Verkehrsregelungen.
Insgesamt konnte man allerdings sagen, dass die anwesenden Vertreter bemüht waren, auf alle Fragen und Sorgen einzugehen und, soweit es in ihrer Macht stand, auch Lösungen anzubieten.
In naher Zukunft soll eine weitere Informationsveranstaltung stattfinden.