Markus Matthießen im Gespräch mit Detlev Stolzenberg.
Markus Matthießen kam auf Einladung des gemeinnützigen Stadtteilvereins „Initiative für Lübecks ländlichen Raum e.V.“ zum Einwohnergespräch am Donnerstag nach Kronsforde. Der Geschäftsführer des Lübecker Flughafens stellte die Ziele des Flughafens vor und beantwortete Fragen der 60 anwesenden Einwohner aus den südlichen Dörfern. Gleich zu Beginn machte Moderator Detlev Stolzenberg klar, dass kein Streitgespräch gewünscht sei „Es geht um das gegenseitige Kennenlernen und das Sensibilisieren für die Belange der benachbarten Dörfer. Wir schätzen es, dass Herr Matthießen unser Gast ist und erwarten ehrliche Informationen.“
Es gab Informationen, auch wenn sich viele Einwohner konkretere Antworten gewünscht hätten. Zur geplanten Flugschule für Pilotenanwärter aus China erfuhren die Anwesenden, dass im ersten Schritt 10 einmotorige Flugzeuge angeschafft werden sollen. Das notwendige Genehmigungsverfahren läuft bereits. Die Aufnahme des Schulbetriebes wird für den Herbst angestrebt. Die bisherigen Flugschulen sollen bestehen bleiben. Zum Lärmschutz erklärte Matthießen, dass ein Flughafenbetrieb nicht ohne Belästigungen funktioniere. Die Auflagen der Planfeststellung würden eingehalten. Nachtflugbetrieb werde es nicht geben. Den besorgten Anwohnern sagte Matthießen: „Dies ist die erste Veranstaltung, um die Belange der Nachbarschaft kennenzulernen. Ich nehme Ihre Sorgen ernst. Wir bleiben dazu mit Ihnen im Gespräch.“
Zu einem strategischen Entwicklungskonzept für den Flughafen äußerte sich Matthießen nicht. Man halte am Flughafenausbau fest und strebe die Passagierzahlen an, die in der Spitze im Jahr 2009 schon einmal in Lübeck erreicht wurden. Auch zum Segelflugbetrieb gab sich der Flughafenchef wortkarg. „Es wird keine Pachtverlängerung mit dem Segelflugverein geben.“ Stolzenberg bedauerte, dass es hierzu keine Kompromissbereitschaft mehr gäbe und appellierte in Richtung Flughafenspitze: „Der Verlust der Segelflieger bedeutet eine Schwächung der Attraktivität der Region und eine Schwächung der Akzeptanz des Flughafens.Segelflug am Lübecker Flughafen hat eine lange Tradition. Meine Kinder sind technikbegeistert und würden gerne in Lübeck in Zukunft segelfliegen. Die Anwohner wollen attraktive Angebote in der Region erhalten wissen.“